Oberflächliche Venenthrombose (Thrombophlebitis)
Oberflächliche Venenthrombose (Thrombophlebitis)
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Was ist eine oberflächliche Venenthrombose (Thrombophlebitis)?
Definition
Eine Thrombophlebitis ist eine Entzündung der oberflächlichen Venen, die durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) in der Vene verursacht wird.
Symptome
Zu den Beschwerden zählen die typischen Entzündungszeichen:
- Schmerzen, Schwellung und Druckempfindlichkeit im Verlauf der betroffenen Vene
- Rötung und Überwärmung der Haut an der entsprechenden Stelle
Es kann gleichzeitig eine tiefe Venenthrombose vorliegen mit einem erhöhten Risiko für eine Lungenembolie. Eine Lungenembolie ist ein Notfall, der umgehend ärztlich behandelt werden muss!
Ursachen
Bei mehr als 70 % aller Patient*innen mit einer oberflächliche Venenthrombose liegen Krampfadern (Varizen) vor.
Ein verlangsamter Blutfluss, Verletzungen der Venen oder andere Venenerkrankungen begünstigen die Entwicklung einer oberflächlichen Venenthrombose.
Risikofaktoren
Folgende Faktoren erhöhen das Risiko für eine oberflächliche Venenthrombose:
- Krampfadern
- Immobilität (z. B. nach Operationen)
- Verletzungen (z. B. durch Unfall, Kanülen, Injektionen, Krampfaderbehandlung)
- Gerinnungsstörungen
- Schwangerschaft
- Einnahme von oralen Kontrazeptiva („Pille“)
- Übergewicht/Adipositas
- Autoimmunerkrankungen
- Krebserkrankung
- Rauchen
- Alter
Häufigkeit
Pro Jahr bekommen etwa 50–100 von 100.000 Erwachsenen eine oberflächliche Venenthrombose, Frauen häufiger als Männer.
Mit dem Alter treten oberflächliche Venenthrombosen zunehmend häufig auf; das durchschnittliche Alter der Patient*innen liegt bei 60 Jahren. In den meisten Fällen sind die Gefäße der Beine betroffen.
Etwa 20 % der Patient*innen mit einer oberflächliche Venenthrombose haben zum Zeitpunkt der Diagnosestellung auch eine tiefe Venenthrombose. Bei 7 % liegt eine Lungenembolie vor.
Untersuchungen
Eine oberflächliche Venenthrombose ist bei der körperlichen Untersuchung meist eindeutig zu erkennen: Rötung und Überwärmung der umgebenden Hautregion sowie Schmerzen und Druckempfindlichkeit im Verlauf der betroffenen Vene.
Ggf. erfolgt auch eine Untersuchung der Entzündungswerte, um andere Erkrankungen auszuschließen. Weitere Laboruntersuchungen sind nicht unbedingt notwendig.
Um die Behandlung genau zu planen und eine tiefe Venenthrombose auszuschließen, wird darüber hinaus eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.
Wenn es keine äußeren Gründe für eine oberflächliche Venenthrombose gibt (z. B. Krampfadern oder Verletzung der Vene) kann auch eine Krebserkrankung der Auslöser sein. Deshalb sollten dann zur Sicherheit eine körperliche Untersuchung und eine Butuntersuchung durchgeführt und evtl. noch nicht erfolgte Krebsfüherkennungsuntersuchungen nachgeholt werden.
Behandlung
Bei der Behandlung einer oberflächlichen Venenthrombose geht es vorrangig darum, die Symptome zu lindern und die Entwicklung einer tiefen Venenthrombose und einer Lungenembolie zu verhindern.
Wichtig ist es, dass die Betroffenen sich möglichst viel bewegen.
Örtliche Behandlung
Die Beschwerden können durch Kühlen, Heparinsalbe und Diclofenacsalbe gelindert werden. Kompressionsstrümpfe haben sich ebenfalls bewährt und führen zu einer schnelleren Rückbildung der Blutgerinnsel.
Medikamente
Zur Hemmung der Blutgerinnung wird bei einer oberflächlichen Venenthrombose mit einer Länge über 5 cm und ausreichendem Abstand zur Einmündung in das tiefe Venensystem das gerinnungshemmende Medikament Fondaparinux als Spritze verabreicht. Alternativ kann in bestimmten Fällen der Gerinnungshemmer Rivaroxaban in Tablettenform verwendet werden.
Liegt die oberflächliche Venenthrombose sehr dicht (< 3 cm) an der Einmündung in eine tiefere Vene oder reicht sie bis ins tiefe Venensystem hinein, so wird wie bei einer tiefen Venenthrombose behandelt.
Kleinere oberflächliche Venenthrombosen am Unterschenkel mit einem ausreichenden Abstand zur Einmündung in das tiefere Venensystem werden nicht mit gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt. Hier reichen eine klinische Kontrolle und eine Behandlung der Beschwerden aus.
Medikamente aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika wie Diclofenac oder Ibuprofen helfen gegen Schmerzen und reduzieren die Entzündung.
Da die Entzündung bei einer oberflächlichen Venenthrombose nicht durch Bakterien ausgelöst wird, sind Antibiotika in der Regel nicht erforderlich.
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