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Was sagt das Blut?

„Mit Ihren Blutwerten ist alles in Ordnung“ – auf diesen Satz hofft man ja immer nach der Blutuntersuchung in der hausärztlichen Praxis. Aber was bedeutet er eigentlich? Welche Werte werden untersucht? Und ist eine Blutuntersuchung besser, je mehr Werte sie kontrolliert?
Sandra Wilsdorf
Sandra Wilsdorf

2.7.2025

Blutproben
Nur weil ein Laborwert nicht der Norm entspricht, muss das nicht heißen, dass Sie krank sind.

Die letzte Frage ist klar zu verneinen. Denn die Zahl der möglichen Laborwerte, die in der ärztlichen Praxis abgenommen werden können, ist nahezu unüberschaubar. Und längst nicht alle sind sinnvoll. Denn es besteht ein hohes Risiko falsch positiver Befunde. Nur weil ein Laborwert nicht der Norm entspricht, muss das nicht heißen, dass Sie krank sind. So können beispielsweise so genannte „Tumormarker“ im Blut erhöht sein, obwohl gar keine Tumorerkrankung vorliegt. Deshalb sollten immer nur die Werte untersucht werden, die wirklich indiziert sind und mit deren Hilfe Arzt oder Ärztin etwa die Ursache für bestimmte Beschwerden erkennen kann. Seien Sie also gemeinsam mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt kritisch bei der Auswahl. Auch – oder erst recht – wenn Sie vielleicht privat versichert sind und denken „die Kasse zahlt ja“.

Hier einige wirklich wichtige Blutwerte:

  • Das Hämoglobin (abgekürzt „hb“) zeigt die Menge an sauerstoffbindenden Teilchen in Ihren Blutzellen an. Ist dieser Wert zu niedrig, besteht eine Blutarmut, die beispielsweise Müdigkeit und Abgeschlagenheit verursachen kann.
  • Kreatinin („krea“) zeigt die Fähigkeit der Niere, Giftstoffe zu entsorgen. Die nimmt jedoch im Laufe des Lebens ab, so dass eine leichte bis mittelgradige Nierenschwäche im Alter ganz normal ist.
  • Glukose ("glu"), also Zucker, zeigt an, ob Sie an Diabetes leiden. Spontan abgenommen, darf der Wert über der Normgrenze von 110mg/dl liegen, der Nüchternzucker allerdings muss niedriger sein.
  • Auskunft über die Blutfette geben die Trigylzeride ("tri"). Liegen die bei spontaner Blutentnahme über dem Normwert von 150 mg/dl, weist das auf eine erhöhte Zufuhr von Fetten hin. Ist er hingegen in der Nüchternblutentnahme zu hoch, besteht eine Fettstoffwechselstörung, die mit einer Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und gegebenenfalls einer medikamentösen Therapie behandelt werden muss.

Bei der Blutentnahme spricht man häufig vom „kleinen“ oder „großen“ Blutbild. Das hat aber nichts mit dem Umfang der Blutwerte zu tun. Es geht dabei um die Zusammensetzung des Blutes, nämlich um rote (Erythrozyten) und weiße Blutkörperchen (Leukozyten) mit ihren Untergruppen sowie um Blutplättchen (Thrombozyten).

Sandra Wilsdorf
Sandra Wilsdorf

Sandra Wilsdorf beschäftigt sich als Journalistin vor allem mit Themen aus den Bereichen Gesundheit, Gesundheitspolitik, Medizin und Soziales.

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