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Gesundheit

Schlaflos durch die Nacht

Schlafprobleme sind nicht immer ein Grund zur Sorge, sollten jedoch ernst genommen und in der hausärztlichen Praxis abgeklärt werden.
Sonja Buske
Sonja Buske

10.7.2025

Schlaflosigkeit
Schlafprobleme können den Alltag erheblich belasten und auf Dauer sogar krank machen.

Kennen Sie das Gefühl, nachts wach zu liegen, obwohl sie erschöpft sind – und am nächsten Tag wie gerädert aufzuwachen? Damit sind Sie nicht allein. Ein- und Durchschlafprobleme gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden in Deutschland. Sie können den Alltag erheblich belasten und auf Dauer sogar krank machen. Doch nicht immer ist gleich ein starkes Schlafmittel nötig.

Wer nur gelegentlich schlecht schläft – etwa vor einer Prüfung – braucht meist keine Therapie. Halten die Beschwerden jedoch über Wochen an, ist es wichtig, die Ursachen genauer zu hinterfragen. Manchmal stecken Stress, seelische Belastungen oder ungünstige Schlafgewohnheiten dahinter, in anderen Fällen sind körperliche Erkrankungen oder Medikamentennebenwirkungen der Auslöser. Auch hormonelle Umstellungen, etwa in den Wechseljahren, oder nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe) können eine Rolle spielen.

Für viele Menschen reichen schon niedrigschwellige Ansätze, um zur Ruhe zu kommen. Pflanzliche Mittel wie Baldrian oder Hopfen sind klassische Einschlafhilfen. Sie wirken nicht sofort, sondern entfalten ihre beruhigende Wirkung meist nach regelmäßiger Einnahme über einige Tage. Auch Präparate mit Melatonin – dem „Schlafhormon“, das der Körper normalerweise selbst bildet – sind rezeptfrei erhältlich und können bei Einschlafproblemen unterstützen, insbesondere bei Jetlag oder Schichtarbeit. Allerdings sollte man sie nicht dauerhaft und nur nach Rücksprache mit einem Arzt / einer Ärztin einnehmen, da Melatonin in den Schlaf-Wach-Rhythmus eingreift. Seit einiger Zeit sorgen auch so genannte Schlaf-Gummibärchen für Aufmerksamkeit, die Melatonin, pflanzliche Extrakte und manchmal auch Vitamine enthalten – verpackt in bunte, süße Formen. Sie sollen das Einschlafen angenehmer und niederschwelliger machen. Auch wenn sie auf den ersten Blick harmlos wirken, ist Vorsicht geboten: Nicht alle Produkte sind sinnvoll dosiert, manche enthalten zu viel Melatonin oder nicht ausreichend geprüfte Zusätze. Zudem können sie den Eindruck vermitteln, Schlaf sei nur eine Frage der „richtigen Pille“. Dabei sind gute Schlafhygiene, feste Einschlafrituale, der Verzicht auf Bildschirmlicht am Abend und Bewegung an der frischen Luft mindestens genauso wichtig. Dafür gibt es auch einen hilfreichen Patientenbrief der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin.

Hält die Schlaflosigkeit länger an oder geht mit ausgeprägter Tagesmüdigkeit einher, sollten Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin suchen. Gemeinsam lässt sich klären, welche weitere Diagnostik und Therapie in Ihrer Situation sinnvoll ist.

Sonja Buske
Sonja Buske

Sonja Buske hat sich als freie Journalistin auf Themen aus dem Gesundheitswesen spezialisiert.

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