Narbenbruch
Narbenbruch
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Was ist ein Narbenbruch?
Definition
Bei einem Narbenbruch, auch Narbenhernie genannt, handelt es sich um eine Vorwölbung oder den Durchtritt von Bauchfell, Fettgewebe oder Baucheingeweiden durch eine Bruchpforte in der vorderen Bauchwand, die infolge einer früheren Operation im Bereich der Operationsnarbe auftritt.
Die häufigste Bruchform ist der Narbenbruch. In seltenen Fällen können Hernien der Bauchwand auch angeboren sein oder im Lauf des Lebens entstehen. Angeborene Nabelhernien bilden sich meist von selbst innerhalb der ersten Lebensjahre zurück.
Symptome
Das primäre Symptom des Narbenbruchs ist eine Schwachstelle im Bereich der Operationsnarbe, die zu einer Lücke der Bauchwand führt. Die Haut darüber ist verschlossen. Je nach Größe des Bruches kann diese mitunter sehr stark hervortreten. Ein Narbenbruch wird häufig als kosmetisch störend empfunden. In einigen Fällen kann er Schmerzen und Störungen beim Stuhlgang verursachen.
Wenn Teile des Darms oder von Organen aus dem Inneren der Bauchhöhle in den Bruchsack gelangen, können diese eingeklemmt werden. Dies führt zu starken Schmerzen, evtl. mit Übelkeit und Erbrechen. Dies ist ein Notfall, der sofort operiert werden muss!
Ursachen
Narbenbrüche entwickeln sich meist innerhalb von 2 Jahren nach einer Operation. Bei der ursprünglichen Operation wurden die Hautschichten und die Muskulatur, die die Bauchwand zusammenhalten, getrennt. Auch wenn die Operationswunde ordnungsgemäß vernäht wurde, stellt dieser Bereich eine Schwachstelle in der Bauchwand dar, die unter bestimmten Bedingungen nachgeben kann. Narbenbrüche bilden sich nicht von selbst zurück, sondern werden in der Regel größer. Gelangen Teile des Darms oder von Organen aus dem Inneren der Bauchhöhle in den Bruchsack, kann es zu Einklemmungen kommen.
Starkes Übergewicht, bestimmte Grunderkrankungen, Schwangerschaft und Wundinfektionen erhöhen das Risiko eines Narbenbruchs.
Häufigkeit
Nach einer Bauchoperation entwickeln 10–20 % aller Patient*innen einen Narbenbruch. In Deutschland treten jedes Jahr 70.000 Narbenbrüche auf, die operiert werden müssen.
Untersuchungen
- Bei der ärztlichen Untersuchung wird der Narbenbruch begutachtet und abgetastet, um die Größe zu beurteilen.
- Außerdem wird untersucht, ob der Bruchinhalt in den Bauch zurückgeschoben werden kann.
- Vor einer Operation wird Ihnen Blut abgenommen und evtl. eine Computertomografie durchgeführt.
- Weitere Untersuchungen sind meist nicht erforderlich.
Behandlung
- Die Operation aufgrund eines Narbenbruchs ist ein umfangreicher Eingriff mit einem Risiko für Komplikationen und Rückfälle. Mitunter kann sie einen längeren Krankenhausaufenthalt und eine lange Genesungszeit nach sich ziehen.
- Die Entscheidung zu einer operativen Korrektur ist eine strenge Risiko-Nutzen-Abwägung und hängt auch davon ab, wie stark Ihre Beschwerden sind. Lassen Sie sich dazu ausführlich in Ihrer Hausarztpraxis und bei Bedarf auch von Chirurg*innen beraten.
- Wenn Teile des Darms eingeklemmt sind, ist eine sofortige Operation notwendig. Eine solche Notfalloperation können Sie vermeiden, wenn Sie einen Bruch rechtzeitig operieren lassen.
- Früher wurde ein Narbenbruch in einer offenen Operation behoben. Heutzutage bevorzugt man allerdings zunehmend die sog. Schlüssellochchirurgie (laparoskopisches Operationsverfahren).
- Bei kleinen Brüchen wird die Lücke in der Bauchwand durch eine Naht verschlossen. Bei größeren Brüchen kann die Bauchwand mit einem Netz stabilisiert werden.
- Nach der Operation kann es zu einem Rückfall kommen, und auch bestimmte Komplikationen wie Wundinfektionen, gerissene Operationsnarben und Blutergüsse (Hämatome) lassen sich nicht ausschließen. Die ständige Verbesserung der Operationstechnik – insbesondere die Einführung der Laparoskopie – haben aber dazu geführt, dass sich auch die Operationsergebnisse stetig verbessern.
- Nach der Operation sollten Sie je nach OP-Verfahren Anstrengungen vermeiden. Wenn der Bruch mit einer Naht verschlossen wurde, sollten Sie schwere Belastungen für bis zu 12 Wochen vermeiden. Bei einer Netzeinlage ist ggf. eine volle Belastung schon nach 2 Wochen wieder möglich.
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