Ebola

Ebola

Dieser Artikel wird Ihnen bereitgestellt von Deximed. Mehr erfahren

Was ist Ebola?

Definition

Ebola ist eine Infektionskrankheit, die durch das Ebola-Virus verursacht wird. Ebola ist hochansteckend und verläuft oft tödlich. Das Virus befällt Menschen, Fledermäuse, Flughunde und Menschenaffen. Die Erkrankung wurde nach einem Fluss im Kongo benannt, an dem sie erstmals beschrieben wurde.

Es sind fünf Gattungen des Virus bekannt:

  1. Zaire-Ebolavirus
  2. Sudan-Ebolavirus
  3. Reston-Ebolavirus
  4. Taï-Forest-Ebolavirus
  5. Bundibugyo-Ebolavirus

Symptome

Ebola verläuft meistens in zwei Phasen.

Die erste Phase beginnt im Durchschnitt 3–8 Tage nach der Ansteckung. Sie dauert etwa 1–3 Tage und ähnelt einer Grippe. Die erkrankte Person hat typischerweise Fieber und Kopfschmerzen. Sie fühlt sich meist müde und leidet unter Muskel- und Halsschmerzen. Die meisten Patient*innen müssen sich in den folgenden Tagen übergeben und bekommen wässrigen Durchfall sowie Schmerzen in der Brust und Husten. Leber- und Nierenfunktion lassen nach.

Zwischen den Phasen gehen die Symptome häufig für 24–48 Stunden zurück.

In der zweiten Phase bekommen viele erkrankte Personen Blutungen (Hämorrhagien). Sie betreffen z. B. den Darm und die Lunge. Das geschieht etwa 5–7 Tage nach den ersten Symptomen. Oft kommt es auch zu Blutungen aus der Scheide, aus der Nase oder in der Haut. Außerdem sind Zahnfleischblutungen und Einblutungen in die Bindehaut möglich. Die Blutungen halten etwa bis zum 12. Krankheitstag an. Oft entwickelt sich außerdem ein Hautausschlag, der sich auf den gesamten Körper ausbreiten kann.

Einige Patient*innen erholen sich und die Blutungen lassen nach. In anderen Fällen schreitet Ebola zu einem noch schwereren Verlauf voran. Das ist akut lebensbedrohlich. Es kommt zu Blutgerinnseln, starken Blutungen und Organversagen. Viele Personen erleiden ein lebensbedrohliches Kreislaufversagen (Schock). Im Endstadium werden häufig Gehirn und Rückenmark geschädigt. Typische Folgen sind Verhaltensänderungen, Verwirrtheit und Krämpfe.

Ursachen

Die Herkunft des Ebolavirus ist nicht abschließend geklärt. Es wird angenommen, dass es in den Regenwäldern Afrikas und Asiens natürlich vorkommt. Überträger sind vor allem Flughunde und Fledermäuse. Auch Menschenaffen (Primaten) wie Schimpansen und Gorillas sowie Nagetiere können das Virus übertragen.

Menschen können sich durch Kontakt zu infizierten Tieren anstecken, etwa wenn sie solche Tiere jagen, zubereiten oder verzehren. Das Virus wird außerdem von Mensch zu Mensch übertragen. Das geschieht über Blut, Schweiß, Speichel, Harn, Stuhl, Sperma und Erbrochenes. Laut Berichten ist eine Ansteckung bis zu 6 Wochen nach einer überstandenen Erkrankung möglich. Auch verstorbene Personen sind ansteckend.

Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass das Virus mit der Atemluft übertragen werden kann. Eine Ansteckung geschieht in der Regel bei engem Kontakt. Besonders gefährdet sind Familienmitglieder und Personen im Gesundheitswesen, die sich um erkrankte und verstorbene Patient*innen kümmern.

Häufigkeit

Ebola tritt in der Regel in Epidemien auf. Betroffen sind hauptsächlich Länder in Afrika in der Nähe des Äquators. Eine Ausbreitung in Deutschland gilt als praktisch ausgeschlossen. Auch eine Einschleppung gilt als äußerst unwahrscheinlich.

Von 2014–2016 gab es eine große Epidemie in Westafrika. Es erkrankten rund 29.000 Menschen, mehr als 11.000 kamen ums Leben. Deutschland war von diesem Ausbruch nicht betroffen. Seit dem Jahr 2000 gibt es immer wieder Epidemien, z. B. in der Demokratischen Republik Kongo, im Sudan und in Uganda.

Untersuchungen

Ein begründeter Verdacht besteht, wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Mindestens 38,5 °C Fieber oder Fieber mit Begleitsymptomen (z. B. Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Blutungen)
  • Möglicher Kontakt zum Ebolavirus innerhalb der letzten 21 Tage

Bei der Untersuchung wird versucht, die Ansteckungsquelle zu ermitteln. Blutentnahmen werden durchgeführt. Das Virus wird durch Labortests (PCR) festgestellt. Dazu kann Blut verwendet werden, aber auch Harn oder Speichel. Die Symptome können z. B. denen einer Malaria ähneln, was die Diagnose erschweren kann.

Behandlung

Allgemeine Behandlung

Patient*innen mit Ebola werden in speziellen Isolierstationen behandelt. Das heißt, alle Patient*innen werden sehr streng abgeschirmt, um weitere Ansteckungen zu verhindern.

Auf der Station kann z. B. das Fieber gesenkt werden. Patient*innen erhalten Flüssigkeit und Elektrolyte (Salze) über Infusionen. Blutungen werden gestillt. Der Blutzuckerspiegel wird kontrolliert.

Medikamente

Es gibt experimentelle Medikamente gegen Ebola. Zu den derzeit wirksamsten Medikamenten zählen folgende Wirkstoffe:

  • REGN-EB3 (Inmazeb) und
  • mAb114

In Deutschland ist bisher kein Medikament zugelassen. Die Anwendung experimenteller Medikamente ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Die Medikamente wirken nur gegen das Zaire-Ebolavirus. Derzeit werden Medikamente gegen das Sudan-Ebolavirus entwickelt.

Desinfektion

Gegenstände können mit den folgenden Methoden desinfiziert werden:

  • Kochen für 5 Minuten
  • Erhitzen auf 60 °C für eine Stunde
  • Desinfektion mit UV-/Gammastrahlung
  • Desinfektion in Epidemiegebieten mit Chlorlösungen, evtl. auch mit anderen Desinfektionsmitteln

Autor

  • Vincent Kranz, Cand. med., Hamburg

Quellen

Literatur

Dieser Artikel basiert auf dem Fachartikel Ebola-Infektion. Nachfolgend finden Sie die Literaturliste aus diesem Dokument.

  1. Robert Koch-Institut. Infektionskrankheiten A-Z: Ebolafieber. Stand 2025. www.rki.de
  2. Bray M, Murphy FA. Filovirus research: knowledge expands to meet a growing threat. J Infect Dis 2007; 196: 438-43. www.ncbi.nlm.nih.gov
  3. World Health Organisation. Situation report. Ebola virus disease. 2025, aberufen 15.03.2025 www.who.int
  4. WHO media centre. Final trial results confirm Ebola vaccine provides high protection against disease. Dec. 23, 2016 www.who.int
  5. Robert Koch-Institut. Rahmenkonzept Ebolafieber. Vorbereitungen auf Maßnahmen in Deutschland. Stand 15.05.2018. www.rki.de
  6. Ndong Mebaley TG, Becquart P, Fritz M, Elguero E, Mombo IM, Garcia DC, Bohou Kombila L, Lenguiya LH, Boundenga L, Leroy EM, Maganga GD. Ebola and Marburg viruses IgG detections in small ruminants and dogs from villages within outbreak areas in Gabon. PLoS One. 2025 Mar 5;20(3):e0314801. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  7. Thom R, Tipton T, Strecker T, et al. Longitudinal antibody and T cell responses in Ebola virus disease survivors and contacts: an observational cohort study. Lancet Infect Dis 2021; 21: 507-16. pmid:33065039. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  8. King JW. Ebola Virus Infection. Medscape. Februar 2015. emedicine.medscape.com
  9. Baize S, Pannetier D, Oestereich L, et al. Emergence of Zaire Ebola Virus Disease in Guinea — Preliminary Report. N Eng Journ Med 2014. doi:10.1056/NEJMoa1404505 DOI
  10. Becquart P, Wauquier N, Mahlakõiv T, et al. High prevalence of both humoral and cellular immunity to Zaire ebolavirus among rural populations in Gabon. PLoS One 2010; 5: e9126. journals.plos.org
  11. WHO. Ebola virus disease. Stand Januar 2016. www.who.int
  12. Deen GF, Knust B, Broutet N, et al. Ebola RNA Persistence in Semen of Ebola Virus Disease Survivors — Preliminary Report. New Engl J Med 2015. doi:10.1056/NEJMoa1511410 DOI
  13. Mate SE, Kugelman JR, Nyenswah TG, et al. Molecular Evidence of Sexual Transmission of Ebola Virus. New Engl J Med 2015. doi:10.1056/NEJMoa1509773 DOI
  14. Zampieri CA, Sullivan NJ, Nabel GJ. Immunopathology of highly virulent pathogens: insights from Ebola virus. Nat Immunol 2007; 8: 1159-64. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  15. Bausch DG, Sprecher AG, Jeffs B, et al. Treatment of Marburg and Ebola hemorrhagic fevers: A strategy for testing new drugs and vaccines under outbreak conditions. Antiviral Res 2008; 78: 150-61. www.researchgate.net
  16. Bah EI, Lamah MC, Fletcher T, et al. Clinical Presentation of Patients with Ebola Virus Disease in Conakry, Guinea. N Engl J Med. 2014 Nov 5. www.ncbi.nlm.nih.gov
  17. Schieffelin JS, Shaffer JG, Goba A, et al. Clinical illness and outcome in patients with ebola in Sierra Leone. N Engl J Med 2014. doi:10.1056/NEJMoa1411680 DOI
  18. Robert Koch-Institut. FAQ zum Ebolavirus, Antworten auf häufig gestellte Fragen, Februar 2023, abgerufen am 15.03.2025. www.rki.de
  19. NIH. News Releases. Independent Monitoring Board Recommends Early Termination of Ebola Therapeutics Trial in DRC Because of Favorable Results with Two of Four Candidates. August 2019. www.nih.gov
  20. UpToDate.com; Bray M, Chertow DS. Treatment and prevention of Ebola virus disease. Sist oppdatert 28. nov. 2016. www.uptodate.com
  21. Henao-Restrepo AM, Camacho A, Longini IM, et al. Efficacy and effectiveness of an rVSV-vectored vaccine in preventing Ebola virus disease: final results from the Guinea ring vaccination, open-label, cluster-randomised trial (Ebola Ça Suffit!). Lancet 2016 Dec; Epub ahead of print: S0140-6736(16)32621-6. www.ncbi.nlm.nih.gov
Logo von Deximed

Dieser Artikel wird Ihnen bereitgestellt von Deximed.
Lesen Sie hier den vollständigen Originalartikel.

Die Inhalte auf team-praxis.de stellen keine Empfehlung bzw. Bewerbung der beschriebenen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Sie ersetzen nicht die fachliche Beratung durch eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in und dürfen nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt!
Lesen Sie dazu mehr in unseren Haftungshinweisen.

In unserer Gesundheitsdatenbank suchen

Inhaltsverzeichnis anzeigen

Wissenswertes aus den hausärztlichen Praxen

Stopp
Gesundheit
Wissen, wann genug ist

Über Suchterkrankungen sprechen die meisten Menschen nicht gern.


Zum Beitrag
Heuschnupfen
Gesundheit
Juckende Augen und triefende Nasen: Hilfe bei Heuschnupfen

Leichte Symptome lassen sich oft durch einfache Maßnahmen lindern.


Zum Beitrag
Frau mit Hitzewallung
Gesundheit
Sind das die Wechseljahre?

Warum die Wechseljahre auch in der hausärztlichen Praxis Thema sind


Zum Beitrag

Kontaktieren Sie uns

Haben Sie Fragen oder wünschen Sie eine detaillierte Beratung? Wir sind gerne für Sie da.

Sie haben Fragen oder wünschen einen Rückruf?

Zum Kontaktformular

Sie möchten uns persönlich sprechen?

Jetzt anrufen
Praxis Icon

Sie sind Ärztin oder Arzt und haben Fragen zu TeamPraxis?

Kontakt für Praxen
TeamPraxisHausärtzinnen- und Hausärzteverband

TeamPraxis ist das Portal der hausärztlichen Praxen in Deutschland. Denn Gesundheit ist Teamsache.