Gemüseallergie
Gemüseallergie
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Was ist eine Gemüseallergie?
Definition
Die Gemüseallergie zählt zu den Nahrungsmittelallergien und entsteht häufig durch Kreuzreaktionen. In diesem Fall sind Betroffene bereits gegenüber anderen Allergenen sensibilisiert (oft Pollenallergene) und reagieren nun auf strukturell ähnliche Eiweiße in einem Gemüse. Gemüseallergien können aber auch auf einer Sensibilisierung gegen bestimmte Proteine in der Schale von Gemüse beruhen und treten dann ohne Zusammenhang mit Pollen auf.
Symptome
Bei einer Gemüseallergie treten innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach dem Verzehr Beschwerden auf. Dazu gehören:
- gerötete, geschwollene und juckende Schleimhaut im Mund (sog. orales Allergiesyndrom – OAS)
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Bauchschmerzen
- juckender Hautausschlag und Nesselsucht mit Rötungen und Quaddeln
- akute Verschlechterung eines bereits bestehenden Handekzems
- Atembeschwerden und Schwindel sind Anzeichen einer schweren allergischen Reaktion.
- Im schlimmsten Fall kann eine schwere, möglicherweise lebensbedrohliche Reaktion des gesamten Körpers auftreten (anaphylaktischer Schock).
Ursachen
Erbsen
- Erbsen sind in Europa eine der Hauptursachen für eine Nahrungsmittelallergie.
- Erbsen, Sojabohnen, Erdnüsse und andere Hülsenfrüchte sind miteinander verwandt, deshalb sind Kreuzreaktionen möglich. Viele Menschen mit einer Erbsenallergie haben häufig Allergien gegenüber weiteren Nahrungsmitteln.
- Viele Menschen mit einer Pollenallergie (bis zu 86 %) berichten nach dem Genuss von Erbsen über Beschwerden im Mund- und Rachenraum. Auslöser sind kreuzreaktive Proteine in Pollen und Erbse, die sog. Profiline.
- Das Allergen nsLTP (Pru p 3) der Erbse kann bei Menschen ohne Pollenallergie schwere anaphylaktische Reaktionen hervorrufen.
Tomaten- und Tomatenmark
- Tomaten können bei Erwachsenen und Kindern Reaktionen hervorrufen, meist handelt es sich um Unverträglichkeitsreaktionen.
- Menschen, die auf Ketchup reagieren, können Produkte ohne Konservierungsmittel ausprobieren. Treten auch bei diesen Produkten Beschwerden auf, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Unverträglichkeit gegenüber Tomaten groß.
Möhren
- Bei einer Möhrenallergie kann es zu Kreuzreaktionen mit Sellerie, Wassermelone, Fenchel, Koriander sowie Birken- und Beifußpollen kommen.
Sojabohnen
- Die Sojabohne ist eine häufige Ursache für Nahrungsmittelallergien bei Kindern, die den ganzen Körper betreffen.
- Bei Erwachsenen sind isolierte Beschwerden im Mund- und Rachenraum sowie Reaktionen, die den ganzen Körper betreffen möglich.
- In gekochtem Zustand werden Sojabohnen von vielen Menschen mit einer Sojabohnenallergie besser vertragen.
Erdnüsse
- Erdnussallergien sind weit verbreitet und können anaphylaktische Reaktionen auslösen.
- 25–50 % der Menschen mit einer Erdnuss-Allergie haben gleichzeitig eine Allergie gegen Baumnüsse.
- Derzeit wird empfohlen, bei Kindern mit einem erhöhten Erdnuss-Allergierisiko, Erdnussproteine in einem Alter von 4–11 Monaten in den Speiseplan aufzunehmen, um der Entstehung einer Erdnussallergie vorzubeugen.
Immuntherapie bei Erdnussallergie
- In Deutschland ist die sublinguale Immuntherapie (SLIT), bei der täglich flüssige Allergenextrakte unter die Zunge gegeben werden, zugelassen.
- Eine orale Immuntherapie (OIT) ist bei Kindern und Jugendlichen mit bestätigter Erdnussallergie mit dem Arzneimittel Palforzia möglich. Ziel ist es, die Schwellendosis zu erhöhen, die eine allergische Reaktion auslöst, und damit die Lebensqualität zu verbessern. Die Anwendung von Palforzia muss in Verbindung mit einer erdnussfreien Ernährung erfolgen.
Behandlung
Allergie
Die Behandlung der Gemüseallergie erfolgt durch das Vermeiden des auslösenden Lebensmittels. Da Gemüse auch in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sein können, sollte die Zutatenliste immer sorgfältig gelesen werden. Je nach Auslöser und Schwere der Allergie kann eine Ernährungsberatung die Umsetzung im Alltag erleichtern.
Eine medikamentöse Behandlung erfolgt bei akuten allergischen Reaktionen mit Antihistaminika.
Anaphylaktischer Schock
Eine schwere allergische Reaktion mit drohendem anaphylaktischem Schock ist eine schnelle Behandlung notwendig. Neben Medikamenten können auch Sauerstoff und weitere intensivmedizinische Maßnahmen zum Einsatz kommen.
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