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Chronische Entzündungen: Der stille Alarm
Sind Entzündungskrankheiten eine Modeerscheinung?

Sandra Wilsdorf
23.5.2024

Seit einiger Zeit wird über Entzündungskrankheiten als „Epidemie der Moderne“ berichtet, es gibt Anti-Entzündungskochbücher und antientzündliche Gewürzmischungen.
Ist das eine Modeerscheinung? Oder wird endlich beachtet, was lange vernachlässigt wurde?
Fakt ist, dass chronische Entzündungserkrankungen wie beispielsweise Rheuma, Morbus Crohn und Psoriasis häufiger diagnostiziert werden. Dabei ist nicht klar, ob das an gestiegener Lebenserwartung und verbesserter Frühdiagnostik liegt oder ob unser moderner Lebensstil diese Art von Krankheiten vermehrt verursachen.
So oder so aber ist die Aufmerksamkeit gut. Denn chronische Entzündungen verlaufen oft unbemerkt. Expert*innen schätzen, dass fünf bis zehn Prozent der Deutschen darunter leiden. Mit gravierenden Folgen: Denn anders als bei einer akuten Verletzung, bei der der Körper mit Hilfe einer Entzündung eingedrungene Feinde – wie Viren oder Bakterien – bekämpft und wieder nach draußen befördert, versetzt den Organismus bei einer chronischen Entzündung das Immunsystem grundlos in einen dauerhaften Alarm. Das belastet den Körper und erhöht auf Dauer das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Auch mit Krebs werden die dauerhaften Entzündungen in Verbindung gebracht.
Sich davor mit einer antientzündlichen Ernährung zu schützen, ist also durchaus sinnvoll. Dazu gehören Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse – alles, was Ballaststoffe enthält. Auch hochwertige Öle wie natives Olivenöl und Rapsöl sowie Leinöl wirken antientzündlich. Als eher entzündungsfördernd gelten rotes Fleisch, Alkohol, zu viel Salz oder Transfette, wie sie etwa in Pommes und Chips vorkommen.
Aber nicht nur was man isst, sondern auch wieviel, ist entscheidend. Besonders einen dicken Bauch gilt es zu vermeiden. Denn Bauchfett enthält Hormone, die entzündliche Prozesse im ganzen Körper befeuern.

Sandra Wilsdorf
Sandra Wilsdorf beschäftigt sich als Journalistin vor allem mit Themen aus den Bereichen Gesundheit, Gesundheitspolitik, Medizin und Soziales.
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