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Cannabis: Legal und unbedenklich? Keineswegs!
Cannabiskonsum seit dem 1. April nicht mehr strafbar
Sandra Wilsdorf
23.5.2024
Cannabis zu besitzen oder zu konsumieren, ist seit dem 1. April in Deutschland nicht mehr grundsätzlich strafbar. Aber es ist auch nicht grundsätzlich erlaubt: Die teilweise Legalisierung gilt nur für Erwachsene und ist an etliche Bedingungen geknüpft.
Aber was genau passiert im Körper, wenn man Cannabis konsumiert? Und warum weisen – besonders Ärztinnen und Ärzten – immer wieder auf die gesundheitlichen Gefahren von Cannabis-Konsum vor allem bei jungen Menschen hin?
Das hat damit zu tun, dass der menschliche Körper auch über ein eigenes Cannabinoid-System verfügt. Dabei docken körpereigene Endocannabinoide an Rezeptoren im Gehirn, in Nerven- aber auch vielen anderen Zellen an. Zusätzliches externes Cannabis kann dieses empfindliche System auf vielfältige Weise stören und so beispielsweise die Reifung des Gehirns behindern. Die ist frühestens im Alter von 25 vollständig abgeschlossen. Deshalb treten bestimmte psychische Erkrankungen wie Schizophrenie und Psychosen bei Cannabis konsumierenden jungen Menschen häufiger auf. Diese können chronisch werden und auch noch bestehen bleiben, wenn der Konsum längst beendet ist. Auch die Intelligenz kann gemindert werden.
Weil die Cannabinoid-Rezeptoren in so vielen Zellen sitzen, kann regelmäßiger Cannabis-Konsum aber auch viele andere Folgen haben: bei jungen Männern – und nach neuesten Studien auch bei jungen Frauen - wird er beispielsweise mit einer sinkenden Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Negative Folgen für das Immun- sowie für das Herz-Kreislaufsystem können ebenfalls Folge sein.
Doch es gibt auch Menschen, denen Cannabis hilft. Bei Erkrankungen wie beispielsweise Epilepsie, chronischem Schmerz, bei Angst- oder Schlafstörungen können Ärztinnen und Ärzte unter bestimmten Voraussetzungen medizinisches Cannabis verordnen. Die Einnahme sollte jedoch auch weiterhin in ärztlicher Begleitung stattfinden.
Sandra Wilsdorf
Sandra Wilsdorf beschäftigt sich als Journalistin vor allem mit Themen aus den Bereichen Gesundheit, Gesundheitspolitik, Medizin und Soziales.
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